Kränkungen im Berufsalltag haben Hochkonjunktur. Zurückweisungen von Arbeitskollegen, Kritik von Vorgesetzten, Ablehnung und Verletzung persönlicher Werte führen oft dazu, dass wir uns missverstanden, schwach und verletzt fühlen. Während die einen mit Rückzug reagieren, schlagen andere um sich. Werden Konflikte in der geschilderten Art und Weise bearbeitet, führt dies zu einer Eskalation und Mobbing. Kränkungen in der Arbeitswelt sind nicht nur ein persönliches Problem, sondern beeinflussen die Qualität unserer Arbeit und betreffen somit uns alle. Daher ist es wichtig, rechtzeitig Bewältigungsstrategien zu entwickeln und von der Krise zur Problemlösung zu gelangen.

Mit Mobbing verbinden die meisten Menschen verletzendes und ausgrenzendes Verhalten am Arbeitsplatz. In einer Zeit des schnellen gesellschaftlichen Wandels machen Veränderungen jedoch nicht vor dem Privatleben halt. Oftmals sind wir so sehr mit anderen Problemen beschäftigt, dass wir nicht oder erst sehr spät bemerken, dass die Beziehung zu unseren Familienangehörigen, Freunden und Bekannten vergiftet ist. Mobbing ist nicht gleich Stalking, kann aber ähnliche Folgen haben und das gesamte private Umfeld negativ betreffen.

Bereits über 70 Prozent der Teenager in Deutschland sind Mitglieder in sog. Online-Communities, Tendenz steigend. Rund die Hälfte lässt zu, dass jeder ihre eingestellten Informationen sehen kann. Sie geben Fotos, Hobbys, Handynummern und sogar ihre Adresse preis. Die Informationen bleiben unter Umständen für immer online. Was zunächst ganz harmlos beim Chatten anfängt, hat oft fatale Folgen: Daten lassen sich im Netz im leichter durchsuchen, verknüpfen und kopieren. Die Anonymität verleiht auch solchen Teenagern, die sich im realen Leben nicht trauen, ihre Meinung zu sagen, eine Plattform, Gerüchte oder Halbwahrheiten zu verbreiten und Mitschüler in maßloser Art und Weise bloßzustellen. Aber nicht nur Teenager sind von Cyber-Mobbing betroffen. Was für Kinder und Jugendliche gilt, stellt auch ein Problem für Erwachsene dar. Oftmals werden Daten leichtfertig weitergegeben und die Vorsicht, die wir in der Realität gewohnt sind, wird im Web ignoriert. Rasend schnell können sich Informationen verbreiten, die geeignet sind, privat und beruflich Existenzen zu zerstören.

Eines Tages fängt es an: manchmal kennen sich Täter und Opfer, manchmal sind es flüchtige Bekannte, die zu Stalkern werden. Unabhängig davon, ob es sich um den ehemaligen Partner, einen abgewiesenen Liebhaber oder einen Arbeitskollegen handelt, die Fixierung auf das Opfer kennt keine Grenzen. Aus anfänglichen Aufmerksamkeiten werden schnell Nachstellungen. Der Stalker taucht überall dort auf, wo sich sein Opfer gerade befindet - im Restaurant, Kino, Fitnessclub oder sogar am Arbeitsplatz. Aus Drohungen werden Übergriffe und irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem Hilfe notwendig wird.

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